Traktor düngt Feld

Crowd­farming als alternative Finanzierung für Landwirte

Die Adoption von Früchten, Tieren und Co. sowie die Vorzüge für Erzeuger und Verbraucher
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Tüv Siegel
Kühe auf Feld

Crowd­farming als Konzept – frisches Kapital über Orangen, Schafe und Co.

Das Bestellen von landwirtschaftlichen Flächen oder die Haltung von Nutztieren sind für Bauern mit einem erheblichen Kosten- und Arbeitsaufwand verbunden. Im Gegenzug fällt die Vergütung dieser Arbeit meist jedoch eher mau aus: Die Konkurrenz des Weltmarktes, der Klimawandel und das Ausbleiben wichtiger Gelder für Förderprojekte zwangen viele Bauern in die Knie. Dürren, sinkende Milchpreise und der Einfluss durch die ausländische Landwirtschaft machen es regionalen Bauern nahezu unmöglich, in der Marktwirtschaft konkurrenzfähig zu bleiben.

Nach wie vor zählt Deutschland zu den Ländern mit einem sehr hohen Anteil an Landwirtschaft – dementsprechend wichtig sind langfristig gute Finanzierungslösungen für die Bauern, auch abseits der Großbetriebe. Um die hiesigen Bauern zu unterstützen, setzen einige Finanzierungsmodelle inzwischen auf das sogenannte Crowdfarming.

Obstbäume

Was ist Crowd­farming?

Das heutige Verständnis von Crowdfarming hat seinen Ursprung in Spanen. Das in Valencia von zwei Landwirten entwickelte Konzept sieht vor, dass Abnehmer landwirtschaftliche Produkte und Waren direkt beim Erzeuger bestellen – ganz ohne Lebensmittelhändler, Supermärkte und Co.. Das Ziel hierbei ist, Produkte zu besseren Konditionen für die Erzeuger verkaufen zu können. Gleichzeitig soll die Lebensmittelproduktion mittels Crowdfarming transparenter gestaltet und die Lieferketten dank der Direktvermarktung an den Verbraucher verkürzt werden.

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Pappas
Andreas Pappas
Finanzierungsberater Corporate Finance


Wie funktioniert Crowd­farming?

Zunächst einmal muss bekannt sein, ob ein Landwirtschaftsbetrieb Crowdfarming anbietet. Da der Vertrieb der eigenen Waren in der Regel zu einem großen Teil über das Internet geschieht, finden interessierte Abnehmer hier meist alle relevanten Informationen.

Landwirte können Patenschaften, Beteiligungen bzw. „Adoptionen“ für unterschiedlichste Güter und Produkte anbieten. Hierdurch können sie meist deutlich bessere Preise für ihre Waren und Angebote erzielen. Zu diesen Waren und Produkten zählen etwa die folgenden typischen Beispiele:

  • Pflanzen / Bäume / Ackerflächen

  • Tiere / Bienenvölker

  • Beteiligungen an Höfen & Betrieben 

Für die finanzielle Unterstützung ihrer Arbeit im Rahmen des Crowdfarmings liefern die Betriebe bzw. die Bauern den beteiligten Konsumenten u. a. die komplette Ernte oder Teile davon direkt vom Erzeuger. Die Rendite in Naturalien ist für die Abnehmer stets abhängig vom jeweiligen Ertrag der Saison. Im Finanzierungsmodell erhalten die Geldgeber / die Verbraucher auch Aktien an Höfen oder Patenschaften, sofern vereinbart.

Welche Vorteile bietet Crowd­farming?

Obschon das Crowdfarming in seiner heutigen Form relativ neu ist, bringt diese Art des Wirtschaftens eine Reihe von Vorteilen mit sich – sowohl für Erzeuger als auch für Verbraucher.

Durch diese guten Ausgangsbedingungen hinsichtlich der Produktion können die Bauern sich darauf fokussieren, qualitativ gute Erzeugnisse zu liefern. Im Gegenzug kann der Konsument davon ausgehen, dass er diese Qualität auch erhält, für die er bereits gezahlt hat.

Marktpreise für Tiere, tierische Erzeugnisse und sonstige landwirtschaftliche Produkte sind zum Teil starken Schwankungen unterworfen – schlimmstenfalls fahren Bauern beim Verkauf sogar Verluste ein. Beim Crowdfarming hingegen legen die Erzeuger ihre Preise selber fest.

Die Frische macht den Unterschied – so sind Crowdfarming Modelle gerade auf regionaler Ebene sehr beliebt. Durch die direkte Lieferung ohne den Umweg über den Einzelhandel kommt das Produkt quasi vom Feld direkt auf den Teller, was auch die Umwelt schont.

Gibt es am Markt eine Überproduktion eines bestimmten Gutes, laufen landwirtschaftliche Betriebe Gefahr, dass sie auf ihren Waren sitzenbleiben, Das Crowdfarming stellt jedoch sicher, dass es für die produzierten Waren auch einen Abnehmer gibt.

Sollte doch einmal etwas mit der Ware nicht stimmen, weiß der Verbraucher direkt, an wen er sich wenden muss. Gleiches gilt natürlich auch für Lob: Bei besonders gutem Honig oder anderen Erzeugnissen können Kunden ein entsprechendes Feedback zurückgeben.

Ebenso vielfältig wie die Anzahl an landwirtschaftlichen Erzeugnissen sind inzwischen auch die Optionen, Crowdfarming für sich und den eigenen Betrieb nutzbar zu machen. Das vereinfacht die Bedingungen für Erzeuger und lässt auch Konsumenten mehr Freiraum.

Für Konsumenten, die bevorzugt regionale Produkte einkaufen, bietet ein solches Modell die Möglichkeit, sich über nahegelegene Landwirtschaftsbetriebe zu versorgen.

Bei einem landwirtschaftlichen Betrieb, der transparent auf die Einhaltung und Umsetzung ökologischer Vorgaben achtet, können mit der finanziellen Unterstützung durch Crowdfarming im besten Fall Bio-Siegel garantiert, bessere Qualitätsstufen erreicht und ein lukratives Preis-Leistungs-Verhältnis auf Konsumenten- sowie Erzeugerseite generiert werden. Hieraus ziehen beide Seiten wesentliche Vorteile, weshalb Crowdfarming als alternative Finanzierung bei Landwirten immer mehr an Popularität gewinnt. Auf Webseiten wie Crowdfarming.com findet man Modelle zum Thema.

Praxis­beispiel: Wie Crowd­farming in Deutschland den Ernte­ausfall dezimierte

Als im März 2020 das Covid-19 Virus in seiner Verbreitung als Pandemie deklariert wurde, führte dies zur Schließung zahlreicher Landesgrenzen zu Deutschland. Weil Feldarbeiter aus den angrenzenden Ländern nicht mehr auf den Äckern zum Einsatz kommen konnten, standen viele Landwirte vor einer wirtschaftlichen Katastrophe. Bestellte Äcker konnten nicht mehr abgeerntet werden. Ein berühmtes Beispiel ist der bekannte Spargelhof in Beelitz bei Brandenburg. Eine einfache Art des Crowdfarmings brachte eine Lösung, um wenigstens den schon gereiften Spargel zu ernten.

Der Geschäftsinhaber des Betriebes bot Anwohnern in der Umgebung vermehrt an, Teile der Felder für den Zeitraum der Spargelsaison abzuernten, damit die Felder für das nächste Jahr wieder bestellt werden konnten. Regelmäßig 1-2 Mal in der Woche trafen sich Familien, Jugendliche und sämtliche Einwohner der Region und ernteten den Spargel. Im Gegenzug konnten die fleißigen Erntehelfer den größten Ertrag ihrer Arbeit kostenfrei mit nach Hause nehmen. Der Betrieb und die Felder konnten so einen großen Teil des landwirtschaftlichen Schadens abwenden und ihren Betrieb weitestgehend am Laufen halten.

Crowd­farming - Risiken

Neben zahlreichen Vorteilen bringt das Konzept Crowdfarming auch einige Risiken mit sich, mit denen sich die Beteiligten zumindest einmal auseinandersetzen sollten:

  • Hohe Verbindlichkeit

    Sind Verbraucher daran interessiert, eine bestimmte Ware von einem bestimmten Erzeuger zu kaufen, dann sind sie fest gebunden und erhalten frühestens nach erfolgter Ernte / Schlachtung / etc. die vereinbarten Produkte. Ein früherer Termin ist bei Crowdfarming faktisch nicht realisierbar.

  • Erhöhtes Risiko für Verbraucher

    Der Direktkauf beim Erzeuger bedeutet für Konsumenten ein erhöhtes Risiko, da es keine Kontrollinstanz gibt, die die Güte der Ware oder die Einhaltung von Bio-Standards prüft. Gerade bei höheren Preisen und aufgrund der Tatsache, dass Kunden typischerweise in Vorkasse gehen, müssen Erzeuger also geeignete Sicherheiten anbieten können.

  • Zusatzkosten für Versand

    Da der Landwirt seine Waren nun selbst vertreibt, muss er sich natürlich auch selbst um Verpackung und Versand der Güter kümmern. Dieser zusätzliche Aufwand an Zeit und Material muss außerdem in der eigenen Kalkulation entsprechend eingepreist werden.

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